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Thursday, June 19

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Wir brauchten uns um nichts zu kümmern.


Aufgabe 1b

 

Fahrgast 1: Entschuldigung, ich habe am Fenster reserviert.

 

Fahrgast 2: Könnten Sie mich bitte kurz rauslassen?

 

Fahrgast 3: Gern.

 

Fahrgast 4: Dürfte ich Sie bitten, mir mit der Tasche zu helfen?

 

Junger Mann: Entschuldigen Sie, ist der Platz hier am Fenster noch frei?

 

Ältere Dame: Ja, bitte, setzen Sie sich doch.

 

Junger Mann: Danke schön ... Puh, gerade noch geschafft!

 

Ältere Dame: Ach, könnten Sie so nett sein und mir noch meine Tasche herunterreichen?

 

Junger Mann: Natürlich, gern! Diese braune hier?

 

Ältere Dame: Ja, genau! Huch!

 

Junger Mann: Hoppla, da fällt gleich alles raus! Entschuldigung! So, hier, Ihre Tasche und das Buch. Und hier ist noch was, das gehört auch noch dazu.

 

Ältere Dame: Vielen Dank!

 

Junger Mann: Ich will ja nicht neugierig sein, aber ist das ein Foto von Ihrer Hochzeit?

 

Ältere Dame: Ja genau, das sind mein Hans und ich! Das ist schon sehr lange her, sag’ ich Ihnen!

 

Aufgabe 4a


Junger Mann: Das Foto eben von Ihrer Hochzeit: Wann war denn das, wenn ich fragen darf?

 

Ältere Dame: Das war 1959! Eine verrückte Zeit. Wir hatten damals das Gefühl, dass es endlich wieder aufwärts geht ...

 

Junger Mann: Wie meinen Sie das denn?

 

Ältere Dame: Schauen Sie, unsere Eltern, vor allem unsere Mütter, hatten ja jahrelang hart gearbeitet, um nach dem Krieg wieder einen normalen Familienalltag möglich zu machen. Wir hatten kaum etwas zu essen, kaum etwas anzuziehen. Viele hatten ihre Väter, Männer oder Söhne und ihren ganzen Besitz verloren.

 

Junger Mann: Das können wir uns heute wirklich gar nicht mehr vorstellen! Wir brauchen ja nur mal keinen Empfang mit dem Handy zu haben, da jammern wir schon.

 

Ältere Dame: Ja, manchmal kann ich es selbst nicht glauben, wie wir damals gelebt haben. Aber irgendwann ging es mit der Wirtschaft wieder aufwärts und wir gingen guten Zeiten entgegen. Aber ach, was rede ich! Das interessiert Sie sicher nicht!

 

Junger Mann: Doch, sehr sogar. Erzählen Sie ruhig weiter!

 

Ältere Dame: Wie alt sind Sie denn?

 

Junger Mann: Ich bin jetzt 21 Jahre alt.

 

Ältere Dame: Ja, sehen Sie, mit 21 habe ich gerade meinen Hans kennengelernt. Schauen Sie: Das ist er in Ihrem Alter. Wir gingen so oft wir konnten in die Galerie zum Tanztee.

 

Junger Mann: Wie kann ich mir das vorstellen? Gab es dort tatsächlich Tee für alle?

 

Ältere Dame: Nein, es hieß Tanztee, weil es nachmittags war, meistens am Wochenende. Es war die einzige Veranstaltung für die Jugend damals und da gingen wir alle hin. Der Tanzlehrer legte Musik auf und wir tanzten dazu. Und dann kam der Rock ’n’ Roll aus den USA nach Deutschland und mit ihm ein neues Lebensgefühl. Ach, das war eine herrliche Zeit! Und, wo gehen Sie so hin?

 

Junger Mann: Ich gehe fast jeden Freitag und Samstag in einen Club. Vor 23 Uhr braucht man da allerdings gar nicht erst aufzutauchen. So gegen Mitternacht wird es dann langsam voll.

 

Ältere Dame: Tatsächlich erst um Mitternacht? Das werde ich nie verstehen. Und welche Musik wird da gespielt?

 

Junger Mann: Ach, da werden alle möglichen Musikrichtungen gespielt. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, kam es mir vor allem darauf an, möglichst lang wegzubleiben. Und am nächsten Tag bin ich dann erst um drei Uhr nachmittags aus meinem Zimmer gekommen. Da waren meine Eltern ganz schön sauer.

 

Ältere Dame: Ja, das erzählt meine Tochter von ihren Kindern auch. Bei uns kam das damals gar nicht infrage. Meine Mutter war nicht so streng und ich durfte auch ausgehen, aber sie legte größten Wert darauf, dass ich vor Mitternacht zu Hause war. Sonst war der Tanztee am nächsten Wochenende mit Sicherheit gestrichen.

 

Junger Mann: Puh, das klingt hart!

 

Ältere Dame: Außerdem hatte jedes Familienmitglied täglich seine Aufgaben zu erledigen, auch am Wochenende. Ich war zuständig für die Kleidung: bügeln und waschen. Mein Bruder musste kleine Reparaturen im Haus erledigen.

 

Junger Mann: Also, im Haushalt brauchte ich in den Jahren vor dem Abitur nicht zu helfen. Meine Eltern wollten, dass ich so viel wie möglich für die Schule lerne. Ich musste mein Zimmer in Ordnung halten. Aber selbst das hab ich nicht geschafft. Bei mir sah es wirklich immer schrecklich aus. Bis ich meine erste Freundin hatte.

 

Ältere Dame: Wann war das, wenn ich so neugierig sein darf?

 

Junger Mann: Na klar, das war mit knapp 17.

 

Ältere Dame: Das war bei uns natürlich nicht vorstellbar, dass ein Mann und eine Frau sich gegenseitig besuchten, bevor sie verheiratet waren. Deshalb haben wir ja alle so früh geheiratet.

 

Junger Mann: Meine Eltern haben erst mit 35 geheiratet und ein Jahr später kam ich auf die Welt.

 

Ältere Dame: Haben Sie auch Geschwister?

 

Junger Mann: Ja, eine jüngere Schwester, die wird nächsten Monat 18. Sie kann es kaum erwarten.

 

Ältere Dame: Was kann sie kaum erwarten?

 

Junger Mann: Na, dass sie volljährig wird, dass unsere Eltern ihr nichts mehr zu sagen haben, zum Beispiel, wann sie nach Hause kommen soll und so weiter.

 

Ältere Dame: Ja, aber wissen Sie: Genau das kann ich ehrlich gesagt schwer verstehen. Ich nehme einmal an, Ihre Familie ist finanziell gut versorgt und hat alles, was heute so dazugehört: Auto, Fernseher, Computer usw.

 

Junger Mann: Ja, das stimmt!

 

Ältere Dame: Und Sie hatten vermutlich auch eine schöne Kindheit ohne große Probleme, oder?

 

Junger Mann:  Auf jeden Fall!

 

Ältere Dame: Und deshalb verstehe ich einfach nicht, warum viele junge Leute so unzufrieden sind und immer noch mehr Freiheiten wollen.

 

Junger Mann: Ja, da haben Sie schon recht. Und ich kann das jetzt auch anders sehen als noch vor fünf Jahren. Tatsächlich ist meine Generation fast sorglos aufgewachsen, wir brauchten uns um nichts zu kümmern. Und trotzdem müssen wir uns von unseren Eltern abgrenzen. Das ist heute nicht viel anders als früher.

 

Ältere Dame: Ja, das stimmt. Jede Generation hat einfach ihre eigenen Strategien. Puh, da haben wir uns jetzt richtig die Köpfe heiß geredet.

 

Junger Mann: Allerdings! Das war wirklich ein interessantes Gespräch.

 

Ältere Dame: Ja, das fand ich auch.

 

Junger Mann: Jetzt muss ich leider gleich aussteigen.

 

Ältere Dame: Na, dann alles Gute für Sie!

 

Junger Mann: Danke, ebenfalls! Gute Reise noch! Tschüs!

 

Ältere Dame: Auf Wiedersehen!

 

Aufgabe 4b


Junger Mann: Das Foto eben von Ihrer Hochzeit: Wann war denn das, wenn ich fragen darf?

 

Ältere Dame: Das war 1959! Eine verrückte Zeit. Wir hatten damals das Gefühl, dass es endlich wieder aufwärts geht ...

 

Junger Mann: Wie meinen Sie das denn?

 

Ältere Dame: Schauen Sie, unsere Eltern, vor allem unsere Mütter, hatten ja jahrelang hart gearbeitet, um nach dem Krieg wieder einen normalen Familienalltag möglich zu machen. Wir hatten kaum etwas zu essen, kaum etwas anzuziehen. Viele hatten ihre Väter, Männer oder Söhne und ihren ganzen Besitz verloren.

 

Junger Mann: Das können wir uns heute wirklich gar nicht mehr vorstellen! Wir brauchen ja nur mal keinen Empfang mit dem Handy zu haben, da jammern wir schon.

 

Ältere Dame: Ja, manchmal kann ich es selbst nicht glauben, wie wir damals gelebt haben. Aber irgendwann ging es mit der Wirtschaft wieder aufwärts und wir gingen guten Zeiten entgegen. Aber ach, was rede ich! Das interessiert Sie sicher nicht!

 

Junger Mann: Doch, sehr sogar. Erzählen Sie ruhig weiter!

 

Aufgabe 4c


Ältere Dame: Aber ach, was rede ich! Das interessiert Sie sicher nicht!

 

Junger Mann: Doch, sehr sogar. Erzählen Sie ruhig weiter!

 

Ältere Dame: Wie alt sind Sie denn?

 

Junger Mann: Ich bin jetzt 21 Jahre alt.

 

Ältere Dame: Ja, sehen Sie, mit 21 habe ich gerade meinen Hans kennengelernt. Schauen Sie: Das ist er in Ihrem Alter. Wir gingen so oft wir konnten in die Galerie zum Tanztee.

 

Junger Mann: Wie kann ich mir das vorstellen? Gab es dort tatsächlich Tee für alle?

 

Ältere Dame: Nein, es hieß Tanztee, weil es nachmittags war, meistens am Wochenende. Es war die einzige Veranstaltung für die Jugend damals und da gingen wir alle hin. Der Tanzlehrer legte Musik auf und wir tanzten dazu. Und dann kam der Rock ’n’ Roll aus den USA nach Deutschland und mit ihm ein neues Lebensgefühl. Ach, das war eine herrliche Zeit! Und, wo gehen Sie so hin?

 

Junger Mann: Ich gehe fast jeden Freitag und Samstag in einen Club. Vor 23 Uhr braucht man da allerdings gar nicht erst aufzutauchen. So gegen Mitternacht wird es dann langsam voll.

 

Ältere Dame: Tatsächlich erst um Mitternacht? Das werde ich nie verstehen. Und welche Musik wird da gespielt?

 

Junger Mann: Ach, da werden alle möglichen Musikrichtungen gespielt. Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, kam es mir vor allem darauf an, möglichst lang wegzubleiben. Und am nächsten Tag bin ich dann erst um drei Uhr nachmittags aus meinem Zimmer gekommen. Da waren meine Eltern ganz schön sauer.

 

Ältere Dame: Ja, das erzählt meine Tochter von ihren Kindern auch. Bei uns kam das damals gar nicht infrage. Meine Mutter war nicht so streng und ich durfte auch ausgehen, aber sie legte größten Wert darauf, dass ich vor Mitternacht zu Hause war. Sonst war der Tanztee am nächsten Wochenende mit Sicherheit gestrichen.

 

Junger Mann: Puh, das klingt hart!

 

Ältere Dame: Außerdem hatte jedes Familienmitglied täglich seine Aufgaben zu erledigen, auch am Wochenende. Ich war zuständig für die Kleidung: bügeln und waschen. Mein Bruder musste kleine Reparaturen im Haus erledigen.

 

Junger Mann: Also, im Haushalt brauchte ich in den Jahren vor dem Abitur nicht zu helfen. Meine Eltern wollten, dass ich so viel wie möglich für die Schule lerne. Ich musste mein Zimmer in Ordnung halten. Aber selbst das hab ich nicht geschafft. Bei mir sah es wirklich immer schrecklich aus. Bis ich meine erste Freundin hatte.

 

Ältere Dame: Wann war das, wenn ich so neugierig sein darf?


Junger Mann: Na klar, das war mit knapp 17.

 

Ältere Dame: Das war bei uns natürlich nicht vorstellbar, dass ein Mann und eine Frau sich gegenseitig besuchten, bevor sie verheiratet waren. Deshalb haben wir ja alle so früh geheiratet.

 

Junger Mann: Meine Eltern haben erst mit 35 geheiratet und ein Jahr später kam ich auf die Welt.

 

Ältere Dame: Haben Sie auch Geschwister?

 

Aufgabe 4d


Ältere Dame: Haben Sie auch Geschwister?

 

Junger Mann: Ja, eine jüngere Schwester, die wird nächsten Monat 18. Sie kann es kaum erwarten.

 

Ältere Dame: Was kann sie kaum erwarten?

 

Junger Mann: Na, dass sie volljährig wird, dass unsere Eltern ihr nichts mehr zu sagen haben, zum Beispiel, wann sie nach Hause kommen soll und so weiter.

 

Ältere Dame: Ja, aber wissen Sie: Genau das kann ich ehrlich gesagt schwer verstehen. Ich nehme einmal an, Ihre Familie ist finanziell gut versorgt und hat alles, was heute so dazugehört: Auto, Fernseher, Computer usw.

 

Junger Mann: Ja, das stimmt!

 

Ältere Dame: Und Sie hatten vermutlich auch eine schöne Kindheit ohne große Probleme, oder?

 

Junger Mann: Auf jeden Fall!

 

Ältere Dame: Und deshalb verstehe ich einfach nicht, warum viele junge Leute so unzufrieden sind und immer noch mehr Freiheiten wollen.

 

Junger Mann: Ja, da haben Sie schon recht. Und ich kann das jetzt auch anders sehen als noch vor fünf Jahren. Tatsächlich ist meine Generation fast sorglos aufgewachsen, wir brauchten uns um nichts zu kümmern. Und trotzdem müssen wir uns von unseren Eltern abgrenzen. Das ist heute nicht viel anders als früher.

 

Ältere Dame: Ja, das stimmt. Jede Generation hat einfach ihre eigenen Strategien. Puh, da haben wir uns jetzt richtig die Köpfe heiß geredet.

 

Junger Mann: Allerdings! Das war wirklich ein interessantes Gespräch.

 

Ältere Dame: Ja, das fand ich auch.

 

Junger Mann: Jetzt muss ich leider gleich aussteigen.

 

Ältere Dame: Na, dann alles Gute für Sie!


Junger Mann: Danke, ebenfalls! Gute Reise noch! Tschüs!

 

Ältere Dame: Auf Wiedersehen!


Aufgabe 8a

 

Sprecherin: Schließen Sie die Augen und hören Sie. Erinnern Sie sich an Ihre Jugend. Sie machen eine große Reise. Der Zug fährt ein und Sie steigen ein. Wohin möchten Sie reisen? Wie ist die Reise? Wie fühlen Sie sich? Wo kommen Sie an? Wie sieht es dort aus? Gefällt es Ihnen dort? Wem begegnen Sie? Was machen Sie? Wie geht es Ihnen? Bleiben Sie oder möchten Sie weiterreisen? Behalten Sie Ihre Eindrücke und reisen Sie weiter. Öffnen Sie langsam die Augen. Fangen Sie dann an, zu schreiben.

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