Aufgabe 1b
Audioguide:
Schließen Sie die Augen und erinnern Sie sich: Die Szenen, die sich vor dieser Mauer abspielten, gingen um die Welt. Es ist der Abend des 9. November 1989. Ein Donnerstag. Tausende von Menschen versammeln sich vor der Berliner Mauer am Brandenburger Tor, die sich an diesem Abend zum ersten Mal seit 1961 wieder öffnet. 28 Jahre lang war das Tor verschlossen und ist zum Symbol für das geteilte Berlin geworden. Doch wie kam es dazu? Drehen wir die Uhr noch ein Stückchen weiter zurück.
Aufgabe 3
Sequenz 1:
Audioguide: Vom Kriegsende bis zur Teilung Deutschlands
Junge: Extrablatt! Extrablatt! Der Krieg ist vorbei!
Audioguide:
Im Mai 1945 ist Deutschland endlich von den Alliierten befreit worden. Das Land und die Stadt Berlin wurden in vier Besatzungszonen geteilt: eine amerikanische, eine sowjetische, eine französische und eine britische. Da sich aber die westlichen Länder und die Sowjetunion nicht über die zukünftige Staatsform einigen konnten, kam es schließlich zur Teilung Deutschlands in einen West- und einen Ostteil. Wenn Sie mehr über die Teilung Deutschlands wissen wollen, drücken sie die 1-0-1.
Sequenz 2:
Audioguide:
Von der Teilung Deutschlands bis zum Mauerbau 1948 waren über dem Berliner Himmel häufig Flugzeugmotoren zu hören. Was hatte das zu bedeuten? Dazu muss man wissen, dass der Westteil von Berlin kurz zuvor von den sowjetischen Truppen blockiert worden ist.
Von einem Tag auf den anderen
war die Berliner Bevölkerung von der Außenwelt abgeschnitten. Die westlichen
Alliierten ließen sich das allerdings nicht gefallen. Sie beschlossen, den
Menschen einfach aus der Luft mit den wichtigsten Lebensmitteln zu helfen.
Ihre Taktik ist später als
„Berliner Luftbrücke“ bekannt geworden. Schließlich gab die Sowjetunion auf. Deutschland
wurde in „West“ und „Ost“ geteilt. Im Westen wurde 1949 die Bundesrepublik Deutschland
gegründet, im Osten die Deutsche Demokratische Republik. In der BRD wurde die
Demokratie eingeführt, in der DDR eine sozialistische Ein-Parteien-Diktatur.
Während die BRD mithilfe
der USA ein „Wirtschaftswunder“ erlebte, hatte die DDR große wirtschaftliche Probleme.
Immer mehr Menschen zogen in den Westen. Die DDR musste reagieren, wenn sie
nicht irgendwann ohne Einwohner dastehen wollte.
Obwohl die DDR-Regierung noch
im Juni 1961 erklärte, dass niemand vorhatte, eine Mauer zu bauen, konnte man in
der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 plötzlich Baulärm hören. Quer durch
die Hauptstadt wurde Stacheldraht gezogen. Rund um Westberlin entstand eine
drei Meter hohe Mauer.
Audioguide:
Wenn Sie mehr über den Alltag in der DDR wissen wollen, drücken Sie die 1-0-2.
Sequenz 3:
Audioguide:
Alltag in der DDR Nachdem
1961 die Berliner Mauer gebaut wurde, glaubte kaum einer mehr an die
Wiedervereinigung. Die Menschen gewöhnten sich an den DDR-Alltag. Ein- bis
dreijährige Kinder wurden ganztägig in Krippen betreut, denn oft waren beide
Partner berufstätig.
Trotzdem hatten die Menschen
nicht viel. Lebensmittel waren oft knapp. Viele Produkte wurden so selten
angeboten, dass es vor den Geschäften lange Schlangen gab. Sehr beliebt war ein
Auto, das in der DDR gebaut wurde: der Trabant. Sogar gebraucht war er fast
noch so viel wert wie neu. Wer es sich leisten konnte, hatte ein Wochenendhaus.
Die sogenannte „Datsche“
lag meist am Rand der Stadt oder auf dem Land. Im Garten wurden Obst und Gemüse
angebaut. Aber die Datsche wurde vor allem auch nicht so streng kontrolliert. Denn
vergessen wir nicht: Freie Meinungsäußerung war in DDR unmöglich.
In 40 Jahren DDR wurden
etwa 250 000 Menschen aus politischen Gründen verhaftet. Ehemalige „Stasi-Gefängnisse“
sind später in Gedenkstätten umgewandelt worden, die man noch heute besichtigen
kann. Sie erinnern uns an diese schwierige Zeit, die erst 1989 endete. Wenn Sie
mehr über die Friedliche Revolution in der DDR und die deutsche
Wiedervereinigung wissen wollen, drücken Sie die 1-0-3.
Sequenz 4:
Audioguide:
Friedliche Revolution und
deutsche Wiedervereinigung 1989 öffnete zunächst Ungarn seine Grenze in den
Westen. Das sprach sich schnell herum. Tausende von DDR-Bürgern reisten nach
Ungarn, Polen und in die damalige Tschechoslowakei.
Sie besetzten die westdeutschen
Botschaften oder flohen über die offenen Grenzen in den Westen. Durch die
massenhafte Flucht verlor die Berliner Mauer mehr und mehr ihren Sinn. Doch
auch in der DDR gingen immer mehr Menschen auf die Straßen. Hier hören Sie, wie
die Menschen mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ gegen das System protestieren, von
dem sie 41 Jahre lang unterdrückt worden sind.
In der Leipziger Nikolaikirche fingen die Friedensgebete und die Montagsdemonstrationen an und breiteten sich von dort auch in andere Städte aus. Sie wurden zum Symbol für die Friedliche Revolution. Am 9. November 1989 fiel endlich die Mauer. Und am 3. Oktober 1990 wurden die „neuen Länder“ der DDR und die „alten Länder“ der BRD gemeinsam zur Bundesrepublik Deutschland.