Aufgabe 1b
Mona: ... und das hat mich dann wirklich geärgert!
Roman: Verständlich. Danke, Mona, dass Du angerufen hast. Ja, liebe Zuhörer ... jetzt
seid Ihr dran. Ruft an, bei Radio 3, dem Sorgen-Telefon. Am Apparat ist heute
Nacht für euch der Roman. Unser Thema heute heißt: Dumm gelaufen. Ich will
heute mit Menschen sprechen, die sagen: „Hätte ich das bloß anders gemacht“
oder „Wäre das doch nie passiert!“ Ruft an und erzählt mir von Eurer ganz
persönlichen Situation, die dumm gelaufen ist. Doch vor dem nächsten Anrufer
erst noch einbisschen Musik.
Aufgabe 3
1
Roman: Und hier sind wir wieder mit unserem Thema: Dumm gelaufen
– Mein nächster Anrufer heißt Daniel und kommt aus Wien. Hallo, Daniel!
Daniel: Hallo Roman. Also, ich wollte erzählen, wie ich neulich mit meiner
Freundin eine neue Wohnung gesucht habe. Gleich die erste habe
ich perfekt gefunden. Aber dann hat meine Freundin gesagt:
„Die erste ist es nie. Lass uns noch ein paar
anschauen.“ Also haben wir noch fünf weitere Wohnungen besichtigt. Aber keine war besser. Und als
wir dann die erste nehmen wollten, war die schon weg.
Das war vielleicht blöd! Ich
hab mich so geärgert.
Roman: Das versteh ich!
Daniel: Also das nächste Mal würde ich auf keinen Fall mehr auf
meine Freundin hören. Hätten wir doch bloß gleich die erste Wohnung genommen!
Roman: Ja, sieht ganz so aus! Aber da kann man wohl nichts mehr
machen. Ich kann Dir nur mit auf den Weg geben: Alles im Leben hat einen Sinn. Wer weiß,
was die Wohnung für Nachteile hat? Vielleicht einen
schrecklichen Nachbarn? Ich danke Dir jedenfalls für deinen Anruf.
2
Roman: So, und wen haben wir denn jetzt in der Leitung?
Lisa: Hallo, hier ist Lisa.
Roman: Hallo, Lisa. Was willst Du uns erzählen?
Lisa: Also, mein Vater hat seinen fünfzigsten Geburtstag gefeiert und ich hab’ eine Rede vorbereitet. Drei Tage lang hab’
ich dran geschrieben und als es dann soweit war, war
ich so nervös und hab’ mich nicht getraut.
Hätte ich es doch wenigstens probiert! Mein Vater
hätte sich sicher gefreut. Aber mich hat einfach der
Mut verlassen.
Roman: Oh, das ist wirklich schade! Das war bestimmt sehr
ärgerlich, aber vielleicht klappt es ja ein
andermal? Dein Vater feiert ja sicher noch öfter Geburtstag.
Und dann bist Du gut vorbereitet!
Lisa: Ja, das stimmt. Danke.
Roman: Danke Dir für Deinen Anruf.
3
Roman: Und nun spreche ich mit Annette. Annette kommt aus Eilsbrunn bei Regensburg. Hallo,
Annette. Du hast Deinen Bus verpasst? Klingt ja erst mal nicht besonders
schlimm.
Annette: Ja, erst mal nicht. Aber ich musste über 40 Minuten auf
den nächsten Bus warten. Und es gab weit und
breit kein Häuschen zum Unterstellen.
Roman: Lass mich raten: Es schien nicht gerade die Sonne,
oder?
Annette: Richtig! Es regnete fürchterlich. Nach zehn Minuten war ich
nass bis auf die Unterwäsche.
Roman: Konntest Du kein Taxi rufen?
Annette: Nein, das ging nicht. Die Bushaltestelle war mitten auf dem Land. Bis da ein Taxi kommt ...
Roman: Wo wolltest Du denn hin?
Annette: Das ist ja das Schlimme: Ich war auf dem Weg zu einer Hochzeit.
Roman: Hoffentlich nicht zu Deiner?
Annette: Nein, zum Glück nicht. Aber zur Hochzeit meiner
besten Freundin. Ich war die Trauzeugin!
Roman: Bist Du noch pünktlich gekommen?
Annette: Ja, in letzter Minute. Aber ich sah aus! Pitschnass und
meine Frisur war völlig ruiniert. Hätte ich nur den einen Bus noch
erwischt, dann wäre das alles nicht passiert.
Roman: Oh je. Das ist ja wirklich mehr als dumm gelaufen! Danke, Annette, für Deinen Anruf.
4
Roman: Es gibt aber auch Situationen, über die wir uns erst
ärgern und später ganz froh sind, wie sie gelaufen
sind. Meine nächste Anruferin heißt Iris und
kommt aus Berlin.
Iris: Hallo? Bin ich schon dran?
Roman: Ja. Hallo, Iris. Erzähl uns doch Deine Geschichte.
Iris: Ja, also, wo soll ich anfangen? Letztes Jahr im Juli war ich
mit meiner Freundin in einem Café. Plötzlich kam ein Mann rein und
setzte sich an die Bar. Ich konnte gar nicht mehr
wegsehen, so gut hat er mir gefallen. Mein absoluter Traummann!
Ich hab überlegt, ihn anzusprechen. Aber als ich so weit war, ist er
aufgestanden und gegangen.
Roman: Oh je! Wirklich dumm gelaufen.
Iris: Ja, ich habe mich so über mich selbst geärgert. Hätte ich
ihn doch angesprochen! Ich dachte: Das war jetzt der
Mann meines Lebens und ich hab ihn verpasst! Nur
weil ich zu schüchtern war.
Roman: Aber Deine Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Iris: Genau. Über ein Jahr ist seitdem vergangen. Und ich habe oft an ihn gedacht.
Und dann, letzte Woche, habe ich ihn plötzlich auf
der Straße wiedergesehen. Arm in Arm mit einer Bekannten!
Roman: Nicht zu glauben!
Iris: Doch! Sie hat ihn zufällig im Winter auf einer Party
getroffen. Sie haben sich verliebt und jetzt sind sie
ein Paar.
Roman: Und? Wie hast Du reagiert?
Iris: Erst bin ich total erschrocken. Aber im Gespräch mit den
beiden hab’ ich schnell bemerkt, dass der Mann richtig
doof ist. Er hat nur dummes Zeug geredet.
Und an den habe ich ein Jahr lang gedacht! Das
hätte ich mir echt sparen können!
Roman: Tja, wie das Leben so spielt. Danke, Iris, für Deinen
Anruf! Und das will ich auch euch, liebe Zuhörer, mit
auf den Weg geben: Ärgert Euch nicht zu lange
über eine Situation, die dumm gelaufen ist oder
eine verpasste Gelegenheit. Man weiß schließlich nie, ob es
nicht sogar besser ist, wie es ist. Und nun wieder etwas
Musik.
Aufgabe 6a und b
Roman: Und nun kommen wir zu Simon aus Bremen. Welche Geschichte möchtest Du erzählen?
Simon: Ich spiele seit Jahren mit einem Freund zusammen
Lotto. Wir kreuzen immer die gleichen Zahlen an. Und vor zwei Monaten hatten wir fünf Richtige.
Roman: Wow! Das passt aber nicht zum Thema Dumm gelaufen,
oder?
Simon: Doch leider, denn jetzt kommt’s: Ich habe vergessen, den Lottoschein abzugeben.
Roman: Oh nein! Nicht zu glauben! Das ist ja wirklich sehr
ärgerlich.
Simon: Ja, das war total blöd! Ich habe mich so über mich
geärgert. Hätte ich bloß an den Lottoschein gedacht! Ich hatte an dem Tag einfach zu
viel zu tun.
Roman: Das verstehe ich.
Simon: Hätte ich den Lottoschein doch nur gleich am Morgen abgegeben!