Aufgabe 2b
1) Heike:
Uns ist es wichtig, so umweltbewusst wie möglich zu leben. Wir wohnen in der Stadt, da brauchen wir kein Auto. Aber ohne diesen kleinen Lastesel hier könnte ich keinen Tag leben. Ich habe zwei Kinder, eins davon ist erst zwei Jahre alt und fährt noch nicht selbst Fahrrad. Die Kleine setze ich morgens bei jedem Wetter in ihren Sitz und ab geht’s zum Kindergarten. Auf dem Rückweg mache ich dann meine Einkäufe. Sie glauben gar nicht, wie viel hier reinpasst! Nur für die Treppen in den vierten Stock, da müsste noch was erfunden werden.
2) Christoph:
Bei der Arbeit sitze ich
sehr viel am Schreibtisch, abends oder am Wochenende brauche ich dringend
Bewegung und frische Luft. Ich wohne in Klagenfurt am Wörthersee – es gibt hier
klare Seen, einsame Straßen und jede Menge hohe Berge drum herum. Ich fahre oft
nach Feierabend alleine oder mit meinen Freunden eine Tour, so zwischen 50 und
100 Kilometer. Zurzeit trainieren wir regelmäßig, denn im Sommer wollen wir
alle zusammen von hier bis an die Adria fahren. Das ist schon lange ein Traum
von mir!
3) Yvette:
Das ist mein Rad und das
kann ruhig jeder sofort sehen. So eins gibt’s nur einmal. Ich bekomme immer
gleich gute Laune, wenn ich aufs Rad steige. Und die Leute um mich herum auch, die
lachen mir zu und freuen sich. Klar, es gibt auch welche, die finden das blöd
und kindisch. Egal! Ich finde es dafür langweilig, wenn alle Fahrräder gleich
aussehen.
4) Bruno:
Ich habe schon viele Fahrräder gehabt und ich muss sagen: Ich kann mir kein besseres vorstellen als dieses hier. Ich sitze so viel bequemer als auf meinem alten Rad und habe auch nach langem Fahren keine Schmerzen im Nacken. Und wenn ich mal länger unterwegs bin, kann ich auch eine Gepäcktasche montieren, so wie heute.
Aufgabe 3b
Sprecher:
Die Zeiten, in denen sich alles nur ums Auto drehte, sind vorbei. Immer mehr Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erkennen, dass es sich lohnt, den Radverkehr zu fördern. Tobias Brunnthaler, Experte für Mobilität und Umwelt, hat in den letzten Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass das so ist.
Moderatorin:
Herr Brunnthaler, gerade sind wieder die Ergebnisse für die fahrradfreundlichste Stadt in Deutschland veröffentlicht worden. Ganz oben mit dabei sind Städte wie Münster, Freiburg und Karlsruhe. Was machen diese Städte richtig?
Tobias Brunnthaler:
Diese Städte machen sehr
viel richtig. Sie schaffen es zum Beispiel, dass ihre Bürger immer mehr aufs
Fahrrad steigen, statt das Auto zu benutzen. Die wichtigste Voraussetzung dafür
ist natürlich der Ausbau der Radwege: Es werden breitere und neue Radstrecken
eingerichtet, Straßen in reine Fahrradstraßen umgewandelt, in denen Radfahrer Vorfahrt
haben, Über- oder Unterführungen für Radfahrer gebaut, damit gefährliche
Kreuzungen umgangen werden können.
Außerdem werden die
Parkmöglichkeiten für Fahrräder in diesen Städten verbessert. Es gibt Service Stationen,
an denen man Reparaturen an Bremsen oder Klingeln durchführen lassen kann, den
Reifendruck prüfen oder Ersatzteile kaufen kann, Scherben-Dienste und vieles
mehr.
Moderatorin:
Was ist neben der
Infrastruktur noch nötig, um die Bürger zum Umsteigen zu bewegen?
Tobias Brunnthaler:
Wichtig ist, dass die
Bürger erkennen können, dass eine fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt eine
lebenswerte Stadt ist. Dass sie spüren: Hier lebe ich in einem attraktiven
Umfeld, ohne auf Komfort zu verzichten. Feststeht doch: Beim Radfahren kann man
das Schöne mit dem Nützlichen verbinden.
Anstatt im Stau zu stehen oder
einen Parkplatz zu suchen, steigere ich Fitness und Kondition und kann mich
gleichzeitig entspannen. Und nebenbei spare ich Geld und schütze aktiv die
Umwelt. Bessere Argumente für das Fahrradfahren gibt es nicht!
Moderatorin:
Sagen Sie uns doch bitte
zum Abschluss noch, wie Sie die Chancen sehen, dass in ganz Deutschland mehr und
mehr Menschen aufs Fahrrad umsteigen.
Tobias Brunnthaler:
Ich sehe die Entwicklungen
sehr positiv. Die Zeiten, in denen sich alles nur ums Auto drehte, sind vorbei.
Zum einen hat die Politik erkannt, dass das Fahrrad eine sehr wichtige Rolle
bei der Mobilität der Zukunft einnimmt. Außerdem nehmen auch die Bürger selbst
die Sache in die Hand und demonstrieren für Verbesserungen im Radverkehr. Und schließlich
kann kaum jemand leugnen, dass das Fahrrad besonders in Stadtgebieten meist die
klügste Wahl ist. Und das erkennen hier offenbar auch junge Menschen immer
mehr: Fahrradfahren ist in.