Aufgabe 1
Mann 1: So, noch ein bisschen auflockern, das dürfte tief genug sein. Jetzt könnt ihr
ein bisschen von der neuen Erde ins Loch geben.
Kind: Halt mal fest.
Mann 1: Das reicht erst mal, danke! Und jetzt, Rudi, ganz langsam den Baum einsetzen.
Moment, ich helfe dir. Kinder, ist er so gerade?
Kind: Ein bisschen da rüber, ja, so ist es gut!
Mann 1: Ok, dann jetzt bitte das Loch mit der Erde auffüllen. Das sieht gut aus!
Kinder, ihr könnt jetzt gießen, hier sind die Gießkannen.
Frau 1: So, das wird also mal die Dorflinde!
Mann 2: Na, hoffentlich wächst die gut an!
Frau 2: War ja gar nicht so schwierig.
Aufgabe 6b und c
Sprecher: Forum Zukunft – mit Annabelle Großer
Frau Großer: Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, Sie hörten einen Bericht über das „Menschendorf“
in Österreich. Also ich persönlich könnte mir ja auch gut vorstellen, dort zu
leben. Aber ist das wirklich eine Wohnform, die sich in den nächsten
Jahrzehnten durchsetzen wird? Hierüber und über weitere Themen möchte ich heute
mit meinen Gästen sprechen. Meine Gäste sind Gabriella Granados vom „Institut 2050“
aus Wien, Dr. Konrad Fischer von der Universität Berlin und Ronald Brandes vom
Herrnheimer Forschungsinstitut. Alle drei beschäftigen sich seit Jahren mit
Zukunftsszenarien.
Frau Granados: Hallo.
Herr Dr. Fischer: Guten Tag.
Herr Brandes: Danke schön für die Einladung.
Frau Großer: Ja, Frau Granados, an Sie habe ich gleich die erste Frage: Das Modell vom
Mehrgenerationen-Wohnen ist ja eigentlich eine schöne Vorstellung. Aber ist es
realistisch, dass wir hier mit unsere gesellschaftlichen Probleme in den Griff
bekommen?
Frau Granados: Warum nicht? Die Zahl der Menschen ohne Familie nimmt ja zu. Und dann ist
solch ein Projekt eine geeignete Form, um im Alter nicht allein zu sein.
Herr Dr. Fischer: Also wenn ich hier mal ein paar konkrete Zahlen nennen darf ...
Frau Großer: Gern, Herr Dr. Fischer.
Herr Dr. Fischer: In wenigen Jahrzehnten wird sich die Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland
verdoppeln und die der über 90-Jährigen verdreifachen. Da können wir nicht so
tun, als ob alle alten Menschen persönlich und individuell betreut werden
könnten. Das wird nur für wenige Menschen funktionieren. Wir müssen weiter
intensiv an Lösungen aus dem Technologiebereich denken. Sie wissen ja, dass mehrere
Hersteller Haushalts- und Pflege-Roboter entwickeln. Schon in naher Zukunft
sollen sie den Senioren im Alltag helfen können.
Frau Großer: Aber so einen Roboter können sich doch sicher nur wenige Menschen leisten, sie sind doch bestimmt wahnsinnig teuer.
Herr Dr. Fischer: Ich denke hier zunächst auch nicht an einen Einsatz im privaten Haushalt,
sondern zum Beispiel in Kliniken oder Pflegeheimen, wo sie vielen Menschen
helfen können. Die Roboter werden dann Blutdruck messen, Tabletten und Getränke
verteilen, den Weg zeigen.
Frau Großer: Herr Brandes, könnten Sie sich vorstellen, sich in 40 Jahren von einem Roboter pflegen zu lassen?
Herr Brandes: Zunächst einmal: Natürlich kann ein Automat niemals einen Menschen ersetzen. Wenn aber immer mehr Menschen Hilfe brauchen und sich gleichzeitig immer weniger Personal um sie kümmern kann, dann haben wir keine andere Wahl. Es geht hier ja nicht nur darum, dass einem ein Roboter eine Tasse Tee einschenkt, sondern um Technologien, die uns ein unabhängiges Leben ermöglichen.
Herr Dr. Fischer: Da haben Sie recht, Herr Brandes. Wir denken da zum Beispiel an ferngesteuerte Kameras, die Ärzten oder der Familie Kontakt zu den betreuten Personen ermöglichen. Wir entwickeln neue Sensoren und Notrufsysteme wie z.B. eine Fußmatte vor dem Bett, die den Notarzt ruft, wenn ein Patient hinfällt und nicht mehr aufstehen kann.
Frau Großer: Die Nutzung von Elektronik nimmt ja in allen Lebensbereichen zu. Herr Brandes,
Sie sind heute als Experte für Mobilitätskonzepte bei uns. Welche Entwicklungen
sehen Sie hier in den nächsten Jahren? Wollen Sie den Deutschen das Auto
wegnehmen?
Herr Brandes: Nein, das wird wohl schwierig. Es wird im Moment ja auch noch gebraucht,
vor allem auf dem Land. Aber wir müssen noch mehr auf Elektroautos setzen.
Frau Granados: Entschuldigen Sie, dass ich unterbreche, Herr Brandes. Aber Sie tun gerade so,
als ob Elektroautos keine Energie verbrauchen würden. Das ist doch auch keine
Lösung. Das Stichwort der Zukunft heißt meiner Meinung nach: teilen statt
besitzen.
Herr Brandes: Lassen Sie mich doch bitte ausreden, Frau Granados, ich komme gleich noch
dazu: Es gibt die Vision, dass wir 2050 nicht mehr mit Benzin oder Diesel,
sondern rein elektrisch fahren. Und ich denke, dass wir dieses Ziel erreichen
können. Zum anderen wird es so sein, wie Sie schon sagten: Das Teilen wird
immer wichtiger werden. Wie heute schon beim Carsharing, werden die Menschen
auch Elektroautos gemeinschaftlich nutzen.
Frau Großer: Danke, Herr Brandes. An dieser Stelle möchte ich gern direkt unseren ersten
Anrufer, Herrn Unruh, zu Wort kommen lassen. Wie sehen Sie das Thema Mobilität
der Zukunft?
Herr Unruh: Guten Tag zusammen! Also, mir fehlt vor allem eines bei all diesen Überlegungen:
der aktive Klimaschutz. Ich habe das Gefühl, dass wir in Sachen Klimaschutz
immer noch so tun, als ob wir ewig Zeit für Veränderungen hätten. Dabei ist die
Sache ganz einfach: Wir müssten alle viel mehr mit dem Fahrrad fahren. Das löst
mehrere Probleme auf einmal!
Frau Großer: Danke für Ihren Anruf, Herr Unruh. Da hat Ihnen unser Hörer doch aus der
Seele gesprochen, Frau Granados, oder?
Frau Granados: Ja, natürlich. Das Fahrrad ist eines der ökologischsten Verkehrsmittel überhaupt und hier können wir noch sehr viel für Klima und Geldbeutel tun. In diesem Zusammenhang will ich noch einen anderen Aspekt erwähnen: Lange Zeit galt Umweltschutz ja als Aufgabe der Politik. Hier hat sich in den letzten Jahrzehnten unheimlich viel verändert, weil auch die Bevölkerung Initiative ergreift.
Frau Großer: Können Sie ein Beispiel nennen, Frau Granados?
Frau Granados: Ja, gerade im Bereich der Ernährung finden wir zahlreiche Beispiele. Wenn
Sie sich in den großen Städten umschauen, finden Sie überall Gemeinschaftsgärten
und Bienenstöcke erobern die Hochhäuser. Die Menschen wünschen sich Lebensmittel,
von denen sie wissen, wo sie herkommen. Statt ihre Lebensmittel wie bisher im
Supermarkt zu kaufen, bauen sie ihr Obst und Gemüse lieber selbst an.
Frau Großer: Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, wie ist es bei Ihnen? Was ist Ihnen
wichtig? Das würden wir gern wissen. Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns
eine E-Mail. Unsere Gäste sind auch weiterhin im Chat für Sie da. Wir machen jetzt
eine kleine Pause mit Musik von den „Roaring Tomatoes“!
Modul 8: Ausklang: Wir alle sind Menschen
(vgl. Kursbuch)