Aufgabe 2a
Mann: Also, ich nehme das Schnitzel. Und du? Worauf hast du
Appetit?
Frau: Hm ... Ich glaube, ich nehme den Rechtsanwalt an Essigsoße.
Mann: Wie bitte? Rechtsanwalt an Essigsoße? Das steht in der Karte?
Frau: Ja, schau hier!
Mann: Tatsächlich! Verzeihen Sie?
Dame: Ja, bitte? Sie bekommen?
Mann: Können Sie uns bitte erklären, was das bedeutet:
„Rechtsanwalt an Essigsoße“?
Dame: Ah ja, ist sehr lecker! Und ganz frisch. „Avocat
mit Vinaigrette“!
Frau: Ach, Sie meinen wahrscheinlich „Avocado mit
Essigsoße“?
Dame: Ja! Genau!
Mann: Verstehe! Dann ist das ein Übersetzungsfehler. „Avocat“ heißt auf Deutsch auch Avocado.
Nicht Rechtsanwalt. Ein Rechtsanwalt ist ein „Advokat“.
Dame: Ach so! Danke für den Hinweis! Das werde ich ändern.
Wissen Sie schon, was Sie nehmen?
Frau: Ja. Ich nehme den frischen Rechtsanwalt. Klingt lecker!
Aufgabe 3a
Radiomoderator:
Hallo und herzlich willkommen. Hier ist Roland vom Uni-Radio. Das hat sicher jeder schon mal erlebt: ein Missverständnis, das mit Sprache zu tun hat. Peinlich, wenn es passiert, aber hinterher oft ein Grund zum Lachen. Heute Vormittag habe ich Deutschlerner an iner Sprachenschule befragt und sie gebeten, mir ihre Geschichte zu erzählen.
Aufgabe 3b und c
1) Jennifer:
Hi, mein Name ist Jennifer und ich komme aus Portland, Oregon. Folgendes habe ich erlebt: Als ich nach Deutschland gezogen bin, hat mich mein Chef zum Essen eingeladen. Aber ausgerechnet am Nachmittag der Einladung hat mich meine Mutter angerufen und mir erzählt, dass mein Onkel gestorben ist. Ich war sehr, sehr traurig. Darum habe ich bei meinem Chef angerufen und das Essen kurzfristig abgesagt. Mein Chef hat sich gewundert und gefragt: „Aber warum denn?“ Deshalb habe ich es ihm erklärt: „Ich habe heute einfach keine Lust zum Feiern, denn ich bin so blau.“ Mein Chef war ganz entsetzt und hat gesagt: „Können Sie das wiederholen? Ich glaube, ich habe Sie nicht richtig verstanden.“ Deswegen habe ich noch mal gesagt: „Bitte entschuldigen Sie, aber ich kann nicht kommen, weil ich so blau bin.“ „Wie bitte!?“, hat mein Chef gerufen. „Jetzt schon? Sie trinken mitten am Nachmittag Alkohol?“ Da habe ich gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. In meiner Sprache bedeutet „blau sein“ nämlich „traurig sein“ und nicht „betrunken sein“. Aus diesem Grund gab es ein Missverständnis. Deshalb habe ich ganz schnell korrigiert: „Entschuldigung. Ich meine nicht, dass ich getrunken habe. Ich bin traurig, weil mein Onkel gestorben ist.“ Dann hat mich mein Chef verstanden. Das war so peinlich! Aber später haben wir noch oft über dieses Missverständnis gelacht!
2) Julie:
Hallo, mein Name ist Julie. Ich komme aus Frankreich, wohne aber seit sieben Jahren in Deutschland, weil mein Mann Deutscher ist. Ich gebe Trommel kurse in Schulen. Damit die Lehrer sich ein Bild von mir machen können, habe ich eine Homepage. Dort veröffentliche ich auch gern Erfahrungsberichte. Deswegen bitte ich die Lehrer, ein paar Sätze über mich zu schreiben, wenn ihnen der Kurs gefallen hat. Einmal, ich war noch nicht lange in Deutschland, schrieb eine Lehrerin: „Julie brachte viel Engagement und große „Bega-bung“ mit.“ „Bega-bung?“ habe ich gedacht und nicht verstanden. Deshalb bin ich zu ihr gegangen und habe gesagt: „Verzeihen Sie. Meinten Sie mit „Bega-bung“ meine Trommel? Die heißt aber nicht Begabung, sondern Bongo.“ Doch wegen meiner falschen Betonung hat mich die Lehrerin auch nicht verstanden. Aus diesem Grund hat sie den Text noch einmal gelesen. Sie hat gelacht, denn jetzt hat sie verstanden, was ich meine. „Nein“, hat sie gesagt und besonders deutlich betont: „Das heißt nicht „Bega-bung“. Das heißt „Begabung“. Begabung bedeutet, dass Sie eine sehr gute Musikerin sind.“
3) Leyla:
Guten Tag, mein Name ist Leyla. Ich erzähle heute von meinem Missverständnis. Also passt auf: Ich war einmal in München zu Besuch. Ich war ganz allein und wusste nicht, was ich in der Stadt ansehen sollte. Deshalb bin ich in ein Café gegangen und habe ein Mädchen, das neben mir am Tisch saß, gefragt: „Entschuldige. Ich kenne mich hier nicht aus, ich bin ganz alleine in der Stadt. Hast du vielleicht einen „Typ“ für mich?“ Das Mädchen hat mich angesehen und angefangen zu kichern. Sie hat auf den Kellner gedeutet und gesagt: „Der vielleicht?“ Ich habe gedacht, ich soll den Kellner fragen. Deswegen habe ich den Kellner gerufen und wiederholt: „Ich möchte gern etwas unternehmen. Haben Sie einen „Typ“ für mich?“ Augenblicklich ist der Keller ganz rot geworden. Aber ich habe nicht verstanden, warum. Darum habe ich gesagt. „Ein schöner Platz oder ein Museum oder so was.“ Da haben die beiden mich verstanden. „Ah!“, hat der Kellner gelacht. „Du willst einen „Tipp“! Keinen „Typ“.“ Als ich meinen Fehler verstanden habe, bin ich total rot geworden. Der Kellner hat mir vorgeschlagen, das „Valentin-Museum“ am Isartor zu besuchen. Das war ein guter Tipp. Karl Valentin war ein deutscher Komiker. In dem Museum gab es noch mehr Missverständnisse und Sprachspiele.
4) Phuong:
Hi, ich bin Phuong. Ich war einmal bei einem Schüleraustausch in Deutschland. An einem Sonntag war sehr schönes Wetter. Daher wollte meine Gast-Familie einen Ausflug machen. Der Vater meines Austausch partners hat gefragt: „Wollen wir in den Zoo?“ Und ich habe gerufen: „Au ja! Das ist eine gute Idee.“ Denn ich gehe sehr gern in den Zoo. Nur meine Gast-Mutter wollte nicht, wegen der langen Schlange vor dem Zoo. Als ich das gehört habe, bin ich sehr erschrocken. Als Kind bin ich nämlich einmal von einer Schlange gebissen worden. Deshalb habe ich große Angst vor Reptilien. Plötzlich wollte ich auch nicht mehr in den Zoo und habe gesagt: „Ich finde das doch nicht so gut.“ Mein Gast-Vater hat gefragt: „Bedeutet das, dass du lieber zu Hause bleiben willst?“ Er hat sich sehr gewundert. Darum habe ich die Geschichte von dem Schlangenbiss erzählt. Da haben alle gelacht und das Missverständnis aufgeklärt. Seither weiß ich, dass mit „Schlange“ die wartenden Leute vor der Kasse gemeint sind.